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ÜBER DIESES PROJEKT

Unsere beiden AudioWalks nehmen Sie mit auf eine Reise durch das jüdische Czernowitz und Chişinău und ermöglichen Ihnen, viele der fast vergessenen Orte des jüdischen Lebens in den Städten zu entdecken.

Nutzen Sie unsere Multimedia-Karten und erkunden Sie dabei das Archivmaterial sowie die Familienbilder und persönlichen Geschichten von 21 jüdischen Holocaust-Überlebenden, um einen einzigartigen Einblick in das vielfältige jüdische Erbe dieser beiden europäischen Städte zu erhalten.

Machsike Shabbat
Machsike Shabbat

Machsike Shabbat

Element 340
Synagogue St, 18
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Auf den ersten Blick wirkt das schlichte, zweistöckige Gebäude in der Synagogenstraße Nummer 18 unauffällig. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch in den metallenen Gittern der Eingangstüren zwei Davidsterne, in denen wiederum zwei Buchstaben des hebräischen Alphabets eingearbeitet sind: „Mem“ und „Schin“. Es sind die Initialen des jüdischen gemeinnützigen Vereins „Machsike Shabbat“, dem das Gebäude ursprünglich gehörte.

Der Verein wurde 1894 gegründet. Sein Ziel war die Unterstützung bedürftiger Mitglieder der jüdischen Gemeinde. So kümmerte sich „Machsike Shabbat“ um örtliche Obdachlose, arme Patienten des jüdischen Krankenhauses und versorgte die Armen freitags sowie samstags, wenn der Schabbat gefeiert wurde, mit warmen Mahlzeiten. Die Organisation sorgte auch dafür, dass jüdische Soldaten und Gefängnisinsassen koscheres Essen erhielten.

Die Tätigkeit des Vereins wurde größtenteils durch Spenden von Einzelpersonen, durch die jüdische Gemeinde und durch die internationale Jüdische Hilfsorganisationen „Joint“ finanziert.

„Machsike Shabbat“ unterstand der Schirmherrschaft des orthodoxen Rabbiners von Czernowitz. Anfangs hatte der Verein nur ein Zimmer in der Synagogengasse, der heutigen Synagogenstraße angemietet. 1928 dann konnte ein Neubau gestemmt werden. Es befanden sich darin ein Wärmeraum, eine Kantine, Verwaltungsräume und ein Raum für Versammlungen. Bis 1940, zur ersten sowjetischen Besetzung der Stadt, wirkte der Verein erfolgreich. Dann wurde das Gebäude verstaatlicht, ebenso wie andere jüdische Einrichtungen.

Als im Herbst 1941 das jüdische Ghetto von Czernowitz eingerichtet wurde, dienten die Räumlichkeiten zur Unterbringung zahlreicher Juden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räume von sowjetischen Behörden genutzt. Eine staatliche Einrichtung ist auch heute noch hier untergebracht.

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