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ÜBER DIESES PROJEKT

Unsere beiden AudioWalks nehmen Sie mit auf eine Reise durch das jüdische Czernowitz und Chişinău und ermöglichen Ihnen, viele der fast vergessenen Orte des jüdischen Lebens in den Städten zu entdecken.

Nutzen Sie unsere Multimedia-Karten und erkunden Sie dabei das Archivmaterial sowie die Familienbilder und persönlichen Geschichten von 21 jüdischen Holocaust-Überlebenden, um einen einzigartigen Einblick in das vielfältige jüdische Erbe dieser beiden europäischen Städte zu erhalten.

Ehemaliger Bereich des Ghettoeingangs

1. Eingang zum Ghetto

Element 340
Straßenecke Ramanauskaya slabada und Niamiha
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Das Minsker Ghetto befand sich größtenteils in den Straßen Ratamskaya, Astrouski, Tankawaya, Respublikanskaya, Apanski und Suchaya. 

Als die Nazis im Juni 1941 in Belarus einmarschierten, wurden die Jüdinnen und Juden von Minsk und Umgebung gezwungen, innerhalb von fünf Tagen in das Minsker Ghetto zu ziehen. Ab November 1941 war das Gebiet mit Stacheldraht umgeben, und die Jüdinnen und Juden durften es nur in Arbeitskommandos verlassen. 

Die Tore des Ghettos befanden sich in der Apanski- und Astrouski-Straße und trennten die jüdische Bevölkerung von den nichtjüdischen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, wie sich Elena Drapkina erinnert: 

„Eines Tages, nachdem Varya mich im Ghetto besucht hatte, ging ich zu ihr an die Tore des Ghettos. Wir sahen Aufschriften an den Torpfosten rund um das Ghetto: NICHTJUDEN SIND NICHT ZUGELASSEN (auf Russisch und Deutsch geschrieben). Varya und ich standen auf verschiedenen Seiten der Ghettogrenze, und in diesem Moment erschien ein deutscher Offizier in der Nähe. Er hatte gesehen, wie die blonde Varya das Ghettogebiet verließ. Er ging auf sie zu und sagte: ‚Bist du verrückt? Wohin gehst du?‘ Der Offizier führte sie zum Torpfosten und befahl: ‚Lies die Inschrift! Hast du sie verstanden?‘ Dann rief er ‚Nach Hause!‘ Als ich nach Hause kam und meiner Mutter von dem Vorfall erzählte, beschloss sie, Mädchen ihre Besuche zu verbieten.“

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